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Seminarbeschreibung aus dem kommentierten Vorlesungsverzeichnis
Zur Kulturgeschichte der Partnersuche und Partnerwahl (Wintersemester 2008/09)
Partnersuche und Partnerwahl spiegeln in ihrem kulturellen Kontext das gesellschaftliche Verständnis von Liebe, Ehe und Geschlechterverhältnis wider. Partnersuche im Internet und Speed-Dating sind neue Formen, die der Schnelllebigkeit, der Effizienz und dem Auswahlbedürfnis unserer heutigen Zeit entsprechen. Doch wie kamen Paare in der Vergangenheit zusammen? Wer oder was bestimmte die Partnerwahl? Ist unsere propagierte freie Partnerwahl wirklich frei oder gibt es einen "Heiratsmarkt", der nach bestimmten (verdeckten) Normen und Gesetzen funktioniert? Wie verändert sich die Partnersuche in verschiedenen Lebensphasen?
In diesem Seminar soll den Fragen nach dem kulturellen Wandel der Partnersuche und Partnerwahl in eigenen empirischen Untersuchungen (Textanalyse, teilnehmende Beobachtung, Interviews) nachgeforscht werden. Dabei sollen besonders die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Blick genommen und auch die Lebensgestaltung der früheren Ehelosen und heutigen Singles einbezogen werden.
Einführende Lektüre: Hausen, Karin: Die Ehe in Angebot und Nachfrage. Heiratsanzeigen historisch durchmustert. In: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hg.): Liebe und Widerstand. Ambivalenz historischer Geschlechterbeziehungen. (Schriften zur feministischen Geschichtswissenschaft, Bd. 10). Wien u.a.: Böhlau 2005, S. 428-448. Burkart, Günter: Lebensphasen – Liebesphasen. Vom Paar zur Ehe, zum Single und zurück? Opladen: Leske&Budrich 1997.